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Totengedenken 2017

Zum Totengedenken trafen sich Mitglieder der Flugsportvereinigung Wächtersberg, sowie des 1. Aeroclubs Stuttgart, am Fliegerdenkmal auf dem Wächtersberg.
Anbei die Rede vom ersten Vorsitzenden der FSV Wächtersberg:

Der heutige Tag ist ein Tag der Stille und der Nähe in Gedenken an unsere verstorbenen Fliegerinnen und Flieger der FSV Wächtersberg und des 1. Aeroclub Stuttgart.

Herzlich willkommen lieber Günther und alle anwesende Freunde vom Stuttgarter Aeroclub , herzlich willkommen liebe Fliegerinnen / Flieger und Freunde zu unserem traditionell gemeinsamen Gedenken an diesem Novembertag. Viele schöne Bräuche haben sich mit dem Totensonntag etabliert. Wir finden uns am Totensonntag hier am Fliegerdenkmal zusammen, um gemeinsam mit unseren Erinnerungen besonders nahe bei den verstorbenen Menschen und Flieger zu sein.
Diese Gedenkstätte ist einer der Orte wo die Erinnerung und Nähe an sie am stärksten ist.
Die Erinnerung ist ewige Gegenwart.
Das wusste schon der mit 28 Jahren verstorbene Novalis, auch zum heutigen Wetter passend, zu berichten…

„Die letzten Blätter sind am Fallen, die Natur hat ihr Wachstum eingestellt, die Zugvögel sind von dannen gezogen und krächzend schreiten Raben über abgeerntete Felder und mager gewordene Wiesen. Winter liegt nasskalt in der dunstigen Luft, die in sich den Odem des ersten Schnees bewahrt. Raureif bedeckt morgens hauchzart, fast seidenen Schleiern gleich die Zweige der mittlerweile in sich ruhenden Bäume und Sträucher.

Nebel legt über die Welt.

Der Himmel ist von grauen Wolken verhangen. „Man nehme mir niemals meine nebligen Novembertage“.

Besonders möchte ich an 2 unserer Mitglieder erinnern die im vergangenen Jahr verstorben sind:
Hans Pross , verstorben im Februar im Alter von 86 Jahren nach 61 Jahren Mitgliedschaft. Er war einer der Gründerväter unseres Vereins und in langer Tradition immer unterstützend verbunden. Wir denken an Dich.

Gerhard Kummerer, verstorben im Juli diesen Jahres im Alter von 69 nach 55 Jahren Mitgliedschaft. Er bleibt uns in Erinnerung durch sein häufigen Besuche und immer unterstützenden freundlichen Art.

Unsere Gedanken sind bei Euch.

An diesen Tag werden sie nicht vergessen und heute wollen wir ihre Sehnsucht nach den Wolken, Ihre Kameradschaft und die Verbundenheit zu ihnen aufleben lassen. Sie würden es auch wollen, dass unsere Gemeinschaft ein anziehender Ort ist, Streit durch Respekt und freundliche, offene Worte ersetzt wird. Dass das Zusammenspiel Einzelner, Vertrauen und verzeihende gegenseitige gelebte Verantwortung den Schwerpunkt bildet. Hier sollen junge Fliegerinnen und Flieger wachsen können und neue Grundlagen, Ideen für sich und uns bilden.
Diese Verpflichtung verbindet uns und lässt uns mit ihnen in der Zukunft und allen vermittelten verankerten Erfahrungen durch unsere Verstorbenen, eine gute Startbasis bilden. Gerade die erprobten Werte und Ideale, haben uns geprägt, verbinden uns über Generationen und leben trotz aller Veränderungen durch die moderne Gesellschaft in uns weiter.
Denn auch bei der FSV Wächtersberg ist der Wandel unserer globalen medialen Gesellschaft erlebbar.  Unsere studierenden Flieger, unsere jungen Jobstarter, gegründete junge Fliegerfamilien stehen zu uns, der Verein hat damit im ersten Blick eine gute junge Basis und Zukunft. Doch Ihre Jobs, Unis, Ausbildungsbetriebe, Praktikaplätze und die Familie sind national und international in neuer Priorität. Konstante Anwesenheit, wie früher selbstverständlich, ist auch bei bestem Willen nicht möglich. Doch gerade wenn eine internationale Entwicklung bei stabilen Wurzeln im Verein ermöglicht wird, gibt es die Chance unsere Vereinsstrukturen zu verjüngen und leistungsfähig zu stützen. Die Atmosphäre der Wurzelbildung bei Förderung und Forderung und behutsamer aber stetiger Einbindung in verantwortliche Funktionen ist hier entscheidend. Unsere Weiterentwicklung die diese Situation auch akzeptiert und in einem flexiblem Doppelspitzen- und Coachingkonzept abbildet, zeigt Belastbarkeit in gegenseitiger Ergänzung, die unseren Zusammenhalt ganz im Sinne unserer Verstorbenen belebt.

Lasst uns zum Abschluss noch den Herrn bitten:
Für unsere verstorben Fliegerinnen und Flieger bitten wir Dich , dass sie das Ziel Ihrer Sehnsucht erreicht und Leben in Vollendung haben.
Wir bitten Dich, für die ewigen Kritiker und Weltverbesserer: Dass sie lernen, zuerst sich selbst zu verändern.
Wir bitten Dich, für Menschen die ihr Leben in den Dienst der anderer stellen für Frauen und Männer im Hospiz und Flüchtlingsdienst, dass sie Sinn und Erfüllung in Ihrer Arbeit finden.
Wir bitten Dich für unsere Gemeinschaft, in der viele ehrenamtlich tätig sind, dass sie sich aus Liebe zu dir und den Mitmenschen engagieren.
Amen.