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Jahreshauptversammlung, 04.03.2023

Der seit einem Jahr amtierende Vorsitzende Swen Holtmann begrüßte die Teilnehmer der Hauptversammlung im Erweiterungsbau der Krone in Wildberg und freute sich über den bereits vorher regen Austausch der Mitglieder beim Essen im Gasthof Krone. Swen Holtmann richtete die besten Grüße aus vom Wildberger Bürgermeister Bünger. Aufgrund der zahlreichen parallel stattfindenden Veranstaltungen war es ihm und Vertretern leider nicht möglich teilzunehmen. Gleich zu Beginn gedachten die Mitglieder der sechs im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder. Wie Swen Holtman meinte, nicht in Trauer, sondern mit den schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit.

Vor dem Jahresrückblick durch den Vorsitzenden stellte sich Kreisjugendreferent Wolfgang Borkenstein vor und informierte über die Unterstützung, die man für die Jugendarbeit in den Vereinen durch den Kreisjugendring leiste. Diese umfassen neben finanziellem Zuschuss auch Beratungen und Informationen zur Jugendarbeit, zu weiteren Förderungsmöglichkeiten, aber auch was rechtliche Fragen und Versicherungsschutz betrifft .

Das vergangene Jahr 2022 brachte für und durch die neue Vorstandschaft viele Neuerungen. Nachdem diese intern die Verantwortlichkeiten verteilt hatte wurden unter anderem Regelungen wie die Reservierung der Flugzeuge angepasst und das Hauptflugbuch, mit dem sämtliche Starts und Landungen erfasst werden, muss nicht mehr in Papierform geführt werden, dank geänderter rechtlicher Bedingungen.  Es ist nun für die Vereinsmitglieder möglich, auf dem Flugplatz, außerhalb vom Flugbetrieb, auch Modellflüge durchzuführen. An zwei einsitzigen Segelflugzeugen gab es zwar Landeschäden, die aber ohne Personenschäden abliefen. Lobend und nicht ohne Stolz wurde erwähnt, dass bei einem Flugzeug die Reparaturen durch Vereinsmitglieder durchgeführt werden, da diese die Qualifikation dafür haben.
Mit Freude erinnerte er an das gemeinsame Fluglager in Isny, das zwar recht nass, aber dem Gemeinschaftssinn nicht abträglich war. Weitere Veranstaltungen waren die Teilnahme am Schäferlauf, dem 5. BWLV Jugend Fly-in und dem erfolgreichen Aktionsstag „Pilot für einen Tag“. Im August gab es nochmals einen Fluglager auf dem Wächtersberg, gemeinsam mit einem Gastverein aus Vaihingen/Enz.
Federführend durch Fluglehrer Patrick Hagel wurden die Segelkunstflugausbildung auf dem Wächtersberg eingeführt, wie auch die neue Möglichkeit geschaffen, eine Ausbildung vom Fußgänger zum Motorseglerpiloten durchzuführen.
Nach vorne blickend wird daran gearbeitet möglichst kurzfristig das Motorflugzeug zu ersetzen, aufgrund des hohen Wartungsaufwands und Kosten, sowie sichere Flugzeug-Schlepps zu ermöglichen. Es wird verstärkt das Thema Mitgliedergewinnung in Angriff genommen, mit dem Ziel die Mitgliederzahl nicht nur konstant zu halten, sondern auch noch zu steigern. Mittelfristig wird daran gearbeitet Ersatz für das Ultraleichtflugzeug zu finden, um das maximale Abfluggewicht von 472,5kg auf 600kg zu bringen.
Die Vorbereitungen für den dieses Jahr am letzten Augustwochenende (26./27.August) wieder stattfindenden Flugtag sind bereits angelaufen.

Ergänzend informierte stellvertretender Vorsitzender Chris Müller über die Entwicklung der derzeit stagnierenden Mitgliederzahl, aber durch Aktionen wie zum Beispiel dem „Pilot für einen Tag“ konnten zwei weitere Mitglieder gewonnen werden.

Aus dem Bereich Technik berichtete Benedikt Storck. Nach Reparatur der Landeschäden und dem Abschluss der Winterarbeiten, sowie Jahresabnahme, stehen bald wieder alle Flugzeuge zur Verfügung. Auch die Winde zum Schlepp der Segelflugzeuge wurde überholt und steht somit für die Ende März beginnende neue Segelflugsaison  wieder voll zur Verfügung. Die hohe Zahl an Arbeitsstunden für den Motorsegler sorgte für Nachfragen, ließ sich aber damit erklären, dass es auch das im Verein meist geflogene Flugzeug ist.

Fluglehrer Patrick Hagel berichtete in Vertretung des Ausbildungsleiters Mark Heim zum Stand der Ausbildung im Verein. So stehen den derzeit 13 in Ausbildung befindlichen Flugschülern 12 ehrenamtlich tätigen Fluglehrern zur Verfügung. In der Segelflugausbildung erfolgten 556 Starts mit insgesamt 135 Stunden Flugzeit. In der Motorflugausbildung waren es 70 Stunden. Es gab im letzten Jahr einen ersten Alleinflug, aber keine neuen Segelfluglizenzen, was sich aber dieses Jahr ändern wird.
Aus sportlicher Sicht sind vom Wächtersberg im reinen Segelflug beeindruckende Strecken geflogen worden, nämlich 945km (Swen Holtmann), 942km (Jochen Goller) und 840km (Helmut Denz). Am Klippeneck Wettbewerb nahmen teil mit Doppelsitzern René van der Helm und Hans Peter Petzold (Platz 8) sowie Timo Protzer und Karl Heinz Röhm (Platz 11).

Verleihung “Goldener Schrubber”

Den eigens geschaffenen Preis, dem „goldenen Schrubber“, überreichte Flugbetriebsleiter Patrick Kern an Swen Holtmann für die mit 223 Flugstunden mit Abstand meisten im letzten Jahr.

Der erste Flugschüler für die erste reine Motorseglerausbildung, Nick Dressler, begann im September mit der Ausbildung und hat im Januar die praktische Prüfung bestanden. Der Prüfer lobte die gute Vorbereitung und die vom Verein geleistete gute Ausbildung. Nick wird, nach dem schnellen Einstieg in die Fliegerei, dann im Frühjahr gleich mit der Ausbildung zum Segelflug weiter machen.
Auch die erste auf dem Wächtersberg durchgeführte Ausbildung zur Berechtigung für den Segelkunstflug hat Benedikt Storck im September abgeschlossen.
Patrick Hagel bedankte sich bei Berndt Lupke, seinem Vorgänger als Ausbildungsleiter für Schulung auf dem UL, für die Unterstützung und gute Übergabe.

Zum Thema Infrastruktur erfuhren die Mitglieder vom Tim Zeller neben den in diesem Jahr notwendigen Arbeiten im Gelände von den nun begonnenen Arbeiten für den radikalen Umbau des in die Jahre gekommenen Sanitärbereichs. Dieser wird nun durch eine neue Aufteilung auch zwei Duschen beinhalten, worauf sich die zukünftigen Gäste für Fluglager freuen dürfen.

Für die Vereinskantine zog Oliver Weik eine erfolgreiche Bilanz für das erste Jahr nach Umstellung auf reine Selbstbedienung. Es wird auch im neuen Jahr an schönen Sonntagen frischer Kuchen für Mitglieder und Gäste angeboten werden.

Es gab eine einstimmige Entlastung der Vorstandschaft, nachdem Bernd Goller Lob für die neue Vorstandschaft aussprach, was mit Applaus bestätigt wurde. Vorsitzender Swen Holtmann ergänzte aber, dass die Mitglieder mit dazu beigetragen haben, dass es ein gutes Jahr war.

Für die Jugendgruppe findet laut Jugendleiterin Helen Knab-Rieger das Pfingst- und Sommerfluglager in der jeweils erste Ferienwoche statt. Im Rahmen des Sommerferienprogramms Calw/Wildberg wird es auf dem Flugplatz einen noch festzulegenden Termin geben. Der Besuch einer Schulklasse  wird auch noch organisiert und begleitet. Zum sechsten Mal wird es am 22. Und 23. Juli auf dem Wächtersberg den BWLV Jugend Fly-in geben, mit jugendlichen Gästen aus ganz Baden-Württemberg.

Der Abend endete mit der Ehrung für langjährige Mitgliedschaft der aktiven Mitglieder Fritz Dürr (30 Jahre) und Tim Zeller (25). Die passiven, nicht anwesenden Mitglieder, waren Manfred Mayer (70), Nils Radau (40) und Raimund Kemmer (25). Manfred Mayer wurde 1953 mit 12 Jahren Mitglied. Nach dem Studium zog es ihn nach Remscheid und war beruflich viel unterwegs, war aber weiter leidenschaftlicher Pilot. An seine Anfangszeit der Fliegerei in Wildberg denkt er noch heute mit Begeisterung gerne zurück.

Vorsitzender Swen Holtmann mit Tim Zeller und Fritz Dürr