Presse

Mitgliederversammlung 16.10.2021 – Corona glimpflich überstanden

Nach zwanzig Monaten fand wieder eine ordentliche Mitgliederversammlung der Flugsportvereinigung Wächtersberg statt. Die letzte Versammlung fand Mitte Februar 2020 statt, nur fünf Wochen vor dem ersten Lockdown. Nachdem Anfang dieses Jahres eine Mitgliederversammlung nicht möglich war, wurde sie zu diesem neuen Termin nachgeholt und deckte das Geschäftsjahr 2020 ab, in welchem erwartungsgemäß auch die Pandemie in vielerlei Hinsicht eine große Rolle spielte. Im Februar nächsten Jahres wird die Mitgliederversammlung dann wieder turnusmäßig das vorige Geschäftsjahr abdecken.

Der erste Vorsitzende Dr. Christian Hentschel begrüßte unter anderem unseren ehemaligen Ehrenvorsitzenden Karl Göttisheim, der es sich nicht nehmen ließ, mit seinen beachtlichen 97 Jahren den Großteil des Abends den Vorträgen zu folgen. Christian Hentschel ließ das Jahr 2020 Revue passieren. In der Auflistung der Ereignisse steht u.a. die Schließung des Flugplatzes ab 20.März, der -wie alle Sportstätten- geschlossen werden musste. Nach mehr als 7 Wochen konnte dann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden. Dies war verbunden mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen, den Abstandsregeln und dem Tragen von Masken, wodurch auch wieder den Schulungsbetrieb möglich wurde. Er merkte an, dass es im Laufe des Jahres gefühlt zehn Schreiben mit neuen Corona-Regeln gab, die es umzusetzen und anzuwenden galt. So stand die Kantine leider nicht für die Öffentlichkeit zur Verfügung, außer in den vier Monaten von August bis Oktober im letzten Jahr. Trotz weiterer Lockerungen sieht sich der Verein nicht in der Lage, die immer noch komplizierten Coronaregeln sachgerecht umzusetzen, so dass ein regulärer Gastbetrieb weiterhin nicht möglich ist.

Patrick Hagel musste kurzfristig für den Flugbetriebsleiter und seinen Stellvertreter einspringen. Er trug aber souverän den Jahresbericht für 2020 vor. Es standen mehrere Flugzeuge aufgrund von Schäden und Reparatur eine Zeitlang nicht zur Verfügung. Umso mehr war erstaunlich, dass es am Ende des Jahres keinen großen Einbruch in der Zahl der Starts und Flugstunden gab! Auch wenn es leider keine Wettbewerbe gab, so flog Jochen Goller vom Flugplatz Wächtersberg aus seine persönliche Bestleistung von 1021 Kilometern nonstopp im Segelflug. Alexander Maier verfehlte knapp die magische 1000er Grenze, flog aber noch beachtliche 939 Kilometer im Segelflug, wie auch Swen Holtman, der 905 Kilometer erreichte.

Der Leiter des Bereichs Technik, René van der Helm, berichtete von den durchgeführten Wartungs- und Reparaturarbeiten. Er machte deutlich, dass die Wartung der Flugzeuge und der für den Flugbetrieb notwendigen Geräte neben der technischen Notwendigkeit auch eine Frage der Sicherheit ist. Zur Sicherheit bei den Motorflugzeugen dienen auch die von einem Vereinsmitglied gespendeten CO-Melder, die vor einer Kohlenmonoxidvergiftung warnen. Erhöhte CO-Konzentrationen können durch einen technischen Defekt entstehen und bleiben ohne technische Hilfsmittel unbemerkt, was zum Verlust des Bewusstseins führen kann.

Zum Thema Infrastruktur berichtete Hans Wischumerski unter anderem von vorerst verschobenen aber notwendigen und anstehenden Maßnahmen wie Arbeiten an den Fassaden.

Bei den Finanzen kam die Flugsportvereinigung mit einem blauen Auge davon, so konnte Kassier Jan Mierzwinski die Jahresbilanz knapp mit einer schwarzen Null abschließen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass man vor Jahren die Flugstundenpreise reduziert hatte, dafür aber eine monatliche Pauschale eingeführt hat, die weitgehend die laufenden Fixkosten für den Unterhalt der Flugzeuge abdeckt.

Stellvertretender Jugendleiter Cornelius Kissinger zog eine gemischte Bilanz, da zwar das Sommerferienprogramm und das BWLV-Jugend-Fly-In auf dem Wächtersberg ausfielen, aber dieses Jahr nachgeholt werden konnten. Immerhin konnte zum Ende des Sommers 2020 spontan ein „Insta Fly-in“ im kleinem Rahmen durchgeführt werden, bei der die Einladung per Instagram erfolgte.

Ortsvorsteher von Sulz Rolf Dittus vertrat den Wildberger Bürgermeister Ulrich Bünger und zeigte sich beeindruckt von der Anwesenheit des 97 Jahre alten Karl Göttisheim. Das Fluggelände ist für ihn eine große Attraktion in der Region und, auch wenn das Vereinsleben durch die Pandemie fast lahmgelegt wurde, so freut es ihn, dass die Flugsportvereinigung finanziell noch glimpflich davongekommen ist, wogegen andere Vereine ohne die Möglichkeit von Veranstaltungen deutliche Einbußen hatten. Gerade in dieser Zeit merkt man, wie wichtig intaktes Vereinsleben unter sozialem Aspekt ist, wo teilweise Aggression gegenüber der Polizei zu beobachten sei. So ist für ihn die Flugausbildung junger Menschen ein wichtiger Faktor für die Sozialisierung. Dafür brachte er seine Anerkennung zum Ausdruck.

Ehrungen: Ralph Maier (links, 25 Jahre Mitglied), Vorsitzender Dr.Christian Hentschel (Mitte), Jörg Schumacher (rechts, 50 Jahre Mitglied)

Der Abend schloss mit der Ehrung von Ralph Maier für seine 25 Jahre Mitgliedschaft. Schon 40 Jahre Mitglied ist Volker Walz, ließ sich aber entschuldigen. Ganze 50 Jahre schon ist Jörg Schumacher Mitglied in der Flugsportvereinigung Wächtersberg! Jörg brachte seine Dankbarkeit zum Ausdruck, da ohne Verein kein erfolgreicher Streckenflug möglich ist. So gelang ihm im Jahr 1990 einen für damalige Verhältnisse großartigen Segelflug von 1025 Kilometer, vom Flugplatz Hahnweide aus.
Aber auch die Flugsportvereinigung Wächtersberg hat Jörg viel zu verdanken, da er den Streckenflug tatkräftig und finanziell unterstützte und so das Thema bis heute mit seinem Namen verbunden ist und er für einige Piloten ein großes Vorbild war und ist.